Das harte Leben der Bauern
Die alte Zeit spannend aufbereitet
Schwabhäuser Dorfleben um 1750
Theaterstücke unter freiem Himmel
Erstmals Freilichtheater in Schwabhausen
Kerniges Freilufttheater
Von Grünkernschnaps und Spionen
|
Tauber-Zeitung erschienen: 03.06.2014
Von Grünkernschnaps und Spionen Um Irrungen und Wirrungen, Spione und heimliche Geschäftemacherei geht es im Stück der Theaterfreunde Schwabhausen. Sie spielten erstmals unter freiem Hi
Zurück ins 18. Jahrhundert führt das Stück "1750 - Eine Geschichte", das die Theaterfreunde Schwabhausen derzeit unter freiem Himmel präsentieren. Foto: Sabine Steinbach |
Autor(in): Sabine Steinbach
Es ist geschafft, die Premiere des Stückes "1750 - Eine Geschichte" ist in Schwabhausen erfolgreich über die Bühne gegangen. Rund 150 Zuschauer verfolgten die Premiere und belohnten die Spieler mit viel Applaus.
Es ist bereits das 21. Spieljahr und doch ist es in diesem Jahr ganz anders gelaufen. Denn in diesem Jahr sollte es mal etwas anderes geben und deshalb begannen die Vorbereitungen für ein Freilichttheater. Als Kulisse dient der Hof hinter dem VVS-Gebäude mit seinen teilweise alten Gebäuden. Dies stellte die Grundsubstanz für das Stück "1750 - Eine Geschichte" die wieder aus der Feder von Jörg Appel stammt und in Zusammenarbeit mit den Theaterfreunden erstellt wurde.
Viel Anlass für Verwirrungen
Aber es ist nicht alles der Fantasie entsprungen. Die Chronik von Schwabhausen diente als Grundlage. So ist hier zu lesen, dass es in dieser Zeit Vorschrift war, dass zumindest der Bürgermeister der Gemeinde katholisch sein muss. Für die Aufführung wurde tief in der Kleiderkiste gesucht um möglichst authentische Kleidung für das Jahr 1750 zu finden. Die historischen Hintergründe regten immer wieder zum Nachdenken an, doch auch die Lachmuskeln wurden nicht verschont. Denn die Geschichte um den Hof von Bauer Peter und seiner Frau Luise gab viel Anlass für Spekulationen und Verwirrungen.
Für Verwirrungen sorgte schon Sebastian, der Bruder von Paul, der etwas "durchgeknallt" ist und mit den Boxbergern mehr oder weniger auf Kriegsfuß steht. Ganz andere Sorgen hat Barbara, die Magd auf dem Hof, etwas naiv und verliebt in Sebastian, der dies aber nicht wirklich bemerkt, erst nachdem sich Barbara auf einen anderen Knecht einlässt. Karl, der Amtmann aus Boxberg, hegt mittlerweile den Verdacht, dass die Schwabhäuser ihn hintergehen und nicht genügend Steuern zahlen. Deshalb setzt er seinen Neffen Friedbert zum spionieren ein. Durch diesen werden viele Dinge aufgedeckt, so zum Beispiel, dass aus dem unreifen Dinkel bereits Grünkern gemacht wird und auch Grünkernschnaps.
Um sich an den Schwabhäusern zu rächen manipuliert Karl die Grünkerndarre und es kommt zur Katastrophe. Ein Feuer zerstört die Pläne von Bauer Peter und Lukas - der Sohn von Luise wird beinahe zum Opfer des Feuers. Doch die Katastrophe hat auch sein Gutes. Denn nun kommt endlich die Wahrheit ans Licht. . . Und am Ende fällt doch noch ein Schuss. . .
Gespenstische Ruhe herrscht zum Abschluss auf den Zuschauerrängen. Doch dann brandetet Applaus auf und die Aktiven auf der Bühne dürfen sich ihren verdienten Lohn abholen. Bereits zweimal hat es der Wettergott gut gemeint. Wer nun noch Interesse hat, dieses Stück ebenfalls zu sehen, hat noch die Gelegenheit dazu. Falls es doch mal kühler werden sollte oder ein paar Regentropfen von oben herabfallen, empfiehlt es sich, sich für diesen Theaterabend mit Decke, Kissen und Regenjacke auszurüsten. Aber bitte keine Regenschirme.
Das Stück wird noch am Samstag, 7., und Sonntag, 8. Juni, jeweils um 19.30 Uhr aufgeführt. Karten gibt es vorab unter Telefon 01 52 / 36 88 12 89 (nach 18 Uhr).
|