Theaterst&uumlcke von Theaterautor J&oumlrg Appel Start Aktuelles Stücke Gästebuch Angebote Referenzen Bedingungen Links

Wenn der Fürst zum Jagen kommt



Berichte
Stückdaten Inhaltsangabe Referenzen Bilder Video
Heiteres Stück begeisterte die Zuschauer

Schluckspechte treten auf

Theater

Fränkische Nachrichten
erschienen: 18.11.2013

Heiteres Stück begeisterte die Zuschauer
Kulturverein „Schluckspechte“: Theaterspieler brillierten zwei Mal vor ausverkauftem Haus mit „Der Wilderer vom gelwe Stoh“ oder „Der Schürzenjäger vom G



Das heitere Theaterstück "Der Wilderer vom gelwe Stoh" oder "Der Schürzenjäger vom Golan" führten die Theaterspieler des Kulturvereins "Schluckspechte" Hirschlanden am Freitag und Samstag jeweils vor ausverkauftem Haus auf.


Autor(in): Frodl

Hirschlanden. Zwei restlos ausverkaufte Veranstaltungen sprechen für den Erfolg der Theaterfreunde des Kulturvereins "Schluckspechte". Regisseur Josef Kordelyos hatte ein von Jörg Appel (Schwabhausen) geschriebenes, heiteres Theaterstück mit dem Titel "Der Wilderer vom gelwe Stoh oder "Der Schürzenjäger vom Golan" inszeniert, das die Besucher begeisterte.

Rollen optimal besetzt

Optimal besetzte Rollen, schöne Bühnenbilder und eine gute Stimmung bildeten die Grundlage für einen gelungenen, vierstündigen Theaterabend.

Der Vorsitzende des Kulturvereins, Reinhold Egner, entbot die Grüße des Veranstalters und freute sich über den sehr guten Besuch an beiden Tagen.

Mit dem Lied "Theater" begann die Vorstellung. Jäger Bruno (Erwin Kordelyos) und seine Tochter Julia (Lea Herrmann) saßen auf dem Hochsitz, spähten in den Wald und sahen hierbei Reh, Hirsch und Wildschwein. Schießen durften sie nicht, denn der Fürst hatte ein generelles Schießverbot verhängt.

Daher hatte Julia Zeit, ihrem Vater von einer Liebschaft mit Alfons (Simon Stapf), Sohn des Bauers Theo (Edelbert Vogt), zu erzählen. Dieser liegt aber mit Bruno über Kreuz, denn bei der Jagd gehen die Interessen von Jägern und Landwirten auseinander. Plötzlich ein Schuss: Der "Wilderer vom gelwe Stoh" hatte zugeschlagen. Dessen Verfolgung durch Bruno blieb aber erfolglos.

Der Fürst (Rene Neumann) kommt überraschend eine Woche früher als geplant aus Sachsen angereist. Mit im Gefolge: seine Ehefrau, Fürstin Friederike (Nicole Ullrich), und Zofe Marie (Sabine Scherer). Die Dorfbewohner stehen zum Empfang bereit.

Auch die Besucher der Vorstellungen erheben sich von den Plätzen und huldigen dem Sachsenfürsten, im Volksmund auch "Schürzenjäger vom Golan" genannt. "Hoch lebe Fürst Ferdinand vom Golan, Herschlanne, Hoscht, Eubi, Rouscheberch und Borke", ruft Veronika (Gisela Karl), die ledige Dorfbewohnerin, welche gleich ein Auge auf den liebestollen Fürsten aus Sachsen warf. Das gleiche Ansinnen hat auch die ledige Dorfbewohnerin Hedwig (Andrea Stapf).

Mitten im Empfang erneut Schüsse. Der Wilderer hat wieder zugeschlagen. Der Fürst, der dieses nicht duldet, ist unnachgiebig, verbot sogar den beliebten "Wildsonntag", denn er braucht das Wild aus heimischen Wäldern für seine rauschenden Feste, bei denen er gerne den Frauen nachsteigt. Jagdfreund Rolf Stetter bläst mit seinen Liedern "Hase tot" und "Sau tot" auf seinem Jagdhorn zur Pause.

Im zweiten Akt wechselt das Bühnenbild. Der "Hirsch" lebt wieder auf. Wirtin Erna (Birgit Müller) und deren Tochter Johanna (Marie Frey) decken die Tafel für den Fürsten. Die ledige Bedienung Veronika schiebt den vom Fürsten gewünschten Stallhasenbraten in die Röhre, den Bauer Theo besorgt hatte - und der von Alfons kurzerhand in eine Katze umgetauscht worden war.

Der egoistische, unbeliebte Fürst bemerkt die Verwechslung erst, als Theo ihm den Schwanz der Katze vor die Nase hält. Er droht, das "ganze anwesende Gesindel" vierzuteilen.

Im letzten Akt geht es zur besagten Treibjagd Richtung Golan. Der Fürst ballert, was das Zeug hält, und wird selbst von einer Schrotladung getroffen. Seine Frau Friederike und die Damen des Dorfes um Jägersfrau Anna (Angela Bittner) beschließen, den "sächsischen Fürstenfurz", der jedem Rock hinterherrennt, eine Abreibung zu erteilen.

Ereignisse überschlugen sich

Dann überschlagen sich die Ereignisse, denn der Fürst lässt sich für viel Geld von zwei Zigeunerinnen, wie er glaubt, "unsichtbar" machen. Dabei vernimmt er, dass er überall, auch bei seiner Frau, die dem Eierlikör zusprach, unbeliebt war. Er versucht, der jungen Julia nachzusteigen, tritt dabei in eine Marderfalle, fällt von der Leiter, wird von den Frauen durch das Dorf gejagt und wird somit von seiner Vielweiberei geheilt.

In "Herschlanne" kehrt Ruhe ein

Friedericke, die Ehefrau des Fürsten, die inzwischen die "Hosen an hat", verfügte, dass in Hirschlanden wieder gejagt werden darf und der vom Fürsten verbotene "Wildsonntag" wieder stattfinden kann. Darüber freuen sich Hirschwirtin Erna und Tochter Johanna besonders.

Zum Schluss gab es noch eine Doppelhochzeit: Alfons heiratete seine Julia und Bauer Theo seine liebestolle Hedwig. Der Fürst wollte schnellstens nach Sachsen zurück. Hierfür wurde Hirschlandens Bahnhof wieder aktiviert, denn die Reise ins Sachsenreich erfolgt mit einer alten Dampflok. Somit kehrte in Herschlanne wieder Ruhe ein. Kein Wilderer mehr, kein liebestoller Fürst - und den "Wildsonntag" gab es auch wieder.

Zum Schluss dankte Reinhold Egner allen Akteuren wie auch den Helfern vor und hinter der Bühne sowie Regisseur Josef Kordelyos.


Copyright
Theaterautor Jörg Appel
Boxberg-Kupprichhausen
Alfacounter Aktivitäten Datenschutz Autor Impressum