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Grappa brutale soll Elektriker Leo wieder auf T
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erschienen: 24.03.2009
Grappa brutale soll Elektriker Leo wieder auf T
Theatergruppe Rohrbacher Klappe spielt Jörg Appels Dreiakter "Liebe, Latte, Leidenschaft"
Kerstin Wolf überzeugte auf der Bühne als Kellnerin "sexy Susi". |
Autor(in): co
ROHRBACH (co). "Una grappa brutale, pronto" - damit soll Leo nach einem Stromschlag wieder auf die Beine und zur Besinnung kommen. Es hilft alles nichts, Leo hat weiter Gedächtnisschwund und ist ein bisschen verrückt. Hartmut Kraft brilliert in der Rolle, so wie seine Kollegen im aktuellen Stück der Theatergruppe Rohrbacher Klappe ihre Rollen mit Herzblut ausfüllen. "Liebe, Latte, Leidenschaft" lautet der Titel der Komödie von Jörg Appel.
Die Rohrbacher Laienschauspielgruppe packt jede Menge Lokalkolorit dazu. Der Dreiakter wird im Dialekt des Dorfes aufgeführt, denn es ist Anliegen der engagierten Truppe, ihn zu erhalten und zu pflegen. Mehrfach lacht das Publikum Tränen und spendet immer wieder Szenenapplaus. Die Stücke erfreuen sich jedes Jahr großer Beliebtheit. So ist es kein Wunder, dass in der aktuellen Saison zum ersten Mal sechs Aufführungen stattfinden, um die Nachfrage erfüllen zu können. "Wir hatten eine lange Liste von Anfragen und haben uns entschlossen, einen sechsten Abend dran zu hängen. Der ist bis auf 15, 20 Restkarten schon ausverkauft", erklärte Agnes Lott, eine der Initiatoren, der im Jahre 2001 entstandenen Rohrbacher Klappe.
Wie Hartmut Kraft erläuterte, "werden alle Szenen bis ins Detail besprochen. Manchmal hängen wir stundenlang an vermeintlichen Kleinigkeiten. Jeder bringt sich ein. Wir haben keinen Regisseur, der alles bestimmt". An den Szenen, den Kostümen und der Bühnengestaltung wurde hervorragend und mit viel Liebe für Details gearbeitet. Wie die Akteure in ihren Rollen aufgehen, wie sie sie nicht nur darstellen, sondern leben, ist einfach köstlich. Das Stück spielt im Biergarten der neuen Pizzeria von Guiseppe, trefflich personifiziert von Stefan Herd. Sein italienisches Deutsch geht ihm in Fleisch und Blut über, ebenso wie seiner Mutter Maria (Irmtraut Vogt).
Aus Tschüss wird "Tschusse", im "Fernsehe" gibt es "Tatorte" und "Sportschaue" und auch "Miquele mite dicke Bauche", der "echte Rohrbacher Pizzabäcker", bekommt sein Fett weg. Der Biergarten grenzt direkt an Freddys (Daniel Nazarenus) Frisörgeschäft. Ernestine, eine ortsansässige Künstlerin, fantastisch verkörpert von Agnes Lott, plant ein Theaterstück, dessen Proben wiederum im Stück auf Hochtouren laufen. Da in Rohrbach vieles nicht in üblichen Bahnen läuft, sorgt Polizist Folker (Hans Dieter Waag) für Ruhe und Ordnung. Auch er hat die Lacher auf seiner Seite, wird aber von den Rohrbachern auf der Bühne nicht ganz ernst genommen: "Der Folker ies oofach en Dappeduddel", sagt Leo über ihn. Folker hat es besonders auf Manni (Konstantin Kröll) abgesehen. Der wiederum hat sich im Internet auf ein "Blind Date" mit einer Dame verabredet.
Wie sich herausstellt, ist es die Kellnerin Susi (Kerstin Wolf), die er schon aus dem Sandkasten kennt. Die beiden bilden ein tolles Gespann. Susi ist bei ihrem Versuch, bei dem Date sexy auszusehen, unübertrefflich - "Kennzeichen Abtrockentuch". Bei den Vorbereitungen für die Probe des Stückes im Stück prüft der Elektriker Leo die Stromanschlüsse. Mit fatalen Folgen: Er kriegt einen Stromschlag. In der Folge stehen ihm die Haare sprichwörtlich zu Berge und er ist geistig angeschlagen. Er hat sein Gedächtnis verloren. Auch der "Grappa brutale", eine Pizza "Diabolo" und Hypnose erlösen ihn nicht von seiner Amnesie und seinem verrückten Verhalten. Er prüft sogar Bierdeckel auf Strom. Erst ein zweiter Stromschlag holt in zurück ins Hier und Jetzt. Die von Ernestine geplante Theateraufführung findet trotz vieler Hindernisse doch erfolgreich statt, und man trifft sich hinterher in Guiseppes Biergarten, wo der Pizzabäcker "Sekte füre alle" spendiert.
Bei den Aufführungen sorgen noch weitere Akteure für Heiterkeit: Regina Weiß als Greta, resolute Ehefrau des Polizisten, Doris Nazarenus als Helene, Gattin des Friseurs, Andrea Brill als Sonja, "diese Schnepfe", Sabine Nagel und Monika Matzek als die Tratschweiber Rosi und Leni sowie Christine Pflüger als Hauptkommissarin Grün. Die nächsten Aufführungen finden am kommenden Freitag, Samstag und Sonntag statt. Beginn ist jeweils um 19.30 Uhr, Einlass ab 19 Uhr.
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